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Klebkraut bringt den Stoffwechsel beim Pferd in Schwung



Endlich grünt und blüht draußen alles und ich kann wieder Heilkräuter, für die Ponys, sammeln gehen. Meine Hunde freut es, denn gewisse Pflanzen wachsen nur an bevorzugten Stellen und so dauert der Spaziergang immer etwas länger. Meistens füttere ich die Kräuter frisch, aber als Wintervorrat trockene ich mir auch verschiedene Kräuter. Unsere Pferde wissen oft was ihnen gut tut und nehmen Heilpflanzen, wenn sie ihnen zur Verfügung stehen, selbstständig auf. Leider finden unsere Pferde heute auf den Weiden nur noch wenige oder keine Kräuter mehr, deshalb ist es unsere Aufgabe die Pferde mit den richtigen Heilkräutern zu versorgen bzw. sie ihnen anzubieten. 

Kräuter sind eine Bereicherung für jede Pferdemahlzeit


Heute möchte ich euch vom Klebkraut (Klettenlabkraut) berichten. Sicherlich hat der eine oder andere von euch schon Bekanntschaft mit dem Klebkraut gemacht. Mich gruselt es immer ein bisschen davor, vor allem wenn ich im Garten arbeite und mir plötzlich etwas an der Haut kleben bleibt - iiihhhh!! Dieses Kraut trägt seinen Namen zu Recht, denn wenn man versehentlich daran vorbeistreift, klebt es schon an der Kleidung oder im Pferdefell fest! Verantwortlich für den "Klebeffekt" sind die Stachelborsten an den Stängel und Blätter, sowie an den kugelig runden Früchten des Klebkrauts. Sie ermöglichen der Pflanze dadurch das Hochklettern an Hecken, Sträuchern und Zäunen. 

Auf dem Foto erkennt man gut die Stachelborsten an den Stängel und Blätter.


Das Klebkraut ist eine einjährige Pflanze mit einem weichen, schlanken vierkantigen Stängel. Es kann bis 1,5 m hoch werden. Häufig findet man es an Waldränder, Äckern, Gebüschen, Hecken und Zäunen. 




Am Klebkraut schätzt man vor allem seine stoffwechselanregende, entschlackende und harntreibende Wirkung. Aufgrund dessen wird es häufig bei Stoffwechselerkrankungen wie EMS und Cushing beim Pferd eingesetzt. Aber auch zur Unterstützung des Stoffwechsels während des Fellwechsel im Frühjahr und Herbst findet das Klebkraut seinen Einsatz. Es hilft dann unseren Ponys und Pferden beim Abtransport von angesammelten Schlackestoffen und unterstützt gezielt den Haut- und Fellstoffwechsel. Rehekranke und reheanfällige Pferde, Pferde mit Hautkrankheiten oder Ekzemen profitieren ebenfalls von der entgiftenden Wirkung des Klebkrauts. Zudem wirkt sich bei diesen Pferden die Kieselsäure sehr positiv auf die Hufe, die Haut und das Fell aus. Durch seine harntreibende Wirkung wird das Klebkraut auch bei Erkrankungen der ableitenden Harnorgane eingesetzt. 

Bei Hautproblemen wird das Klebkraut am besten als Frischsaft angewendet. Der frische Saft wird dann einfach auf die betroffene Stelle aufgetragen und antrocknen gelassen. Falls Frischsaft nicht zur Verfügung steht, kann man das Klebkraut auch als Tee verwenden. Mit dem Tee wird die betroffene Stelle gespült oder man legt eine getränkte Kompresse auf.




In Käutermischungen für den Stoffwechsel sollte Klebkraut nicht fehlen. Klebkraut harmoniert gut mit Löwenzahn, Brennnessel, Birkenblätter, Schafgarbe, Mariendistelsamen und Hagebutte.

Erntezeit

Von März bis Oktober 

Verwendete Pflanzenteile 

Man benutzt vom Klebkraut die frische oder getrocknete Pflanze und den frischen Saft. 

Fütterungsempfehlung 

Da die Heilkraft des frischen Klebkrauts am höchsten ist, sollte es möglichst frisch gefüttert werden. Unsere Shetland Ponys bekommen kurmäßig einmal täglich eine gute Handvoll frisches Klebkraut. Größeren Ponys und Pferden entsprechend mehr füttern.

Bei getrocknetem Klebkraut bekommen Shettys 10 g, Ponys und Kleinpferde 15 g, Großpferde 30 g.

Zubereitung

Kann trocken zum Krippenfutter gegeben werden. Die frische Pflanze füttere ich aus der Hand oder gebe sie einfach mit in den Trog.

Fütterungsdauer

Ca. 4 - 6 Wochen

Das solltest du wissen:

Heilpflanzen ersetzen nicht den Tierarzt. Man gibt sie in der Regel vorbeugend, unterstützend oder zur Nachbehandlung. Ein Besuch vom Tierarzt ist bei akuten und chronischen Beschwerden jedoch immer zu empfehlen. 


Wer von euch hat schon Bekanntschaft mit dem Klebkraut gemacht? Oder fütterst du es sogar schon deinem Pferd? Ich bin gespannt auf eure Berichte! 

Alles Liebe
Bea



2 Kommentare

  1. Hallo Bea, Klebkraut ist wunderbar und zu dieser Jahreszeit fängt auch die Brennesel wieder mit Ihrer Bedeutung an. Ich habe einen etwas älteren Haflinger, der vor 3 Jahren Rehe bekam, warum auch immer. Letztes Jahr bekam er regelmäßig Brennesel und hin und wieder Klebkraut und wir sind ohne Reheschub übers Jahr gekommen, trotz Weidezeit! Gerade gestern habe ich ihn am Klebkraut kauen sehen! Ich mag von beidem auch den Geruch beim ernten!

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    1. Hallo Sabine,
      das Klebkraut gehört zu meinen Lieblingspflanzen. Zurzeit füttere ich es regelmäßig unserer 27 Jahre alte Ponystute die Cushing hat und sie profitiert sehr davon. Im letzten Frühjahr hat sie es auch schon bekommen und die Hornqualität der Hufe hat sich deutlich verbessert, ebenso ihr Fell. Auch die Brennnessel ist eine wunderbare Heilpflanze. Frisch gemäht und antrocknen gelassen, fressen sie unsere Ponys alle gerne.

      Liebe Grüße
      Bea

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